Sanierung Denkmalgeschützes Amtshaus Köpenick
Titel: Sanierung Denkmalgeschützes Amtshaus mit ITP
Bauherr: Bezirksamt Köpenick von Berlin
Ort: Freiheit 16, 12555 Berlin
Planungs- und Bauzeit: 2015 - 2018
Leistungen: LPH 3-7 HOAI
BGF: 1.472 m²
Fotos: André Baschlakow
Das Gebäude ist das ehemalige Amtsgericht von Berlin Köpenick und wurde 1878 erbaut. Es steht in einer geschlossenen Bebauung als Eckhaus mit Durchgang zur Spree. Der dreigeschossige Massivbau aus 50cm starken Klinkermauern mit Satteldach mit Außenentwässerung und steht unter Denkmalschutz. Die Dachkonstruktion ist ein zweistieliges, abgestrebtes Pfettendach mit tragender Firstpfette und Mauerwerksdrempel mit rückverankerter Fußpfette.
Bei Grabungen für den Aufzugsschacht wurden alte Fundamente aus dem Mittelalter entdeckt. Im hinteren Gebäudeteil sind die ehemaligen Gefängnisräume des legendären Hauptmann von Köpenick, mit einem Schauraum und Puppe als Touristenattraktion zu sehen. Die Baumaßnahme umfasste eine Rekonstruktion der im Krieg zerstörten Fassade, und den Ausbau des Dachgeschosses.
Äußere Veränderungen der Fassaden fanden nicht statt. Aus historischen Fotos wurde die Gestaltung der Ecktürmchen rekonstruiert und unter Beteiligung des Denkmalamtes wieder hergestellt. Die Gesamtfassade wurde mit einem sanften Quarzstrahlverfahren gereinigt. Zerstörte oder fehlende Backsteine und spezielle Formsteine in den Gesimsbändern wurden nach einem Aufmass nachgebaut und wieder in den fehlenden Stellen eingesetzt. Alle denkmalschutzrechtlichen Vorgaben wurden eingehalten. Die drei Hauseingangstüren zum großen Teil bauzeitlich sogar mit Beschlägen vorhanden, wurden aufgearbeitet und nach der restauratorischen Farberstfassung gestrichen. Alle Fenster wurden nach genaue Aufmass originalgetreu nachgebaut.
Die Komplettsanierung der Vollgeschosse für Büroräume erfolgte unter Rücksichtnahme des restauratorischen Gutachtens. Farbige Fassungen von Wänden, Türen und Fenstern, sowie Schmuckeisengitter wurden vorgenommen und nach Abwägen der einzelnen Bauteile mit dem Bauherrn umgesetzt.
Das Dachgeschoss war durch Schadstoffe und Schwämme stark betroffen und wurde zum großen Teil erneuert, saniert und anschließend für Büroräume ausgebaut. Zur Herstellung der Barrierefreiheit, unter Berücksichtigung der historischen Schürfungen im Bodenbereich, wurde ein Aufzug in das Grundwasser gebaut. Um den begrenzten Grundriss durch ein 2. Treppenhaus nicht zu reduzieren, wurde eine Spüllüftung eingebaut.