Energetische Gebäudesanierung Leibniz Gymnasium Berlin Kreuzberg

Titel: Energetische Gebäudesanierung Leibniz Gymnasium Berlin Kreuzberg

Bauherr: Bauamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin

Team: Hr. Nauerschnig

Ort: Schleiermacherstr. 22, 10961 Berlin

Planungs- und Bauzeit: 2009 - 2010

Leistungen: LPH 1-8 HOAI

BGF: 575 m²

Fotos: Martin Schulze

Das Fachraumgebäude des Kreuzberger Leibniz Gymnasiums ist ein viergeschossiger, im Erdgeschoß aufgeständerter Stahlbetonbau mit vorgehängten Betonfertigteilen. Das 1971 errichtete Gebäude war ursprünglich als Provisorium für 15 Jahre gedacht. Sein schmuckloses Erscheinungsbild störte die Gesamtwirkung des Schulensemble schon länger – insbesondere in der Nachbarschaft zum architektonisch wertvollen Schulgebäude Ludwig Hoffmanns.
Den Ausschlag, das Gebäude zu sanieren gaben jedoch streikende Eltern und Lehrer, die die thermischen Mängel des Gebäudes nicht mehr tolerierten: Im Winter saßen die Schüler mit Mantel im Unterricht, im Sommer war das Gebäude überhitzt.
Es entsprach energetisch nicht mehr den heutigen Anforderungen und wurde im Rahmen des UEP II - Programmes nach den Angaben des Energieberatungsberichtes von der Firma GFE (Gesellschaft für Energieeffizienz mbH), Herrn Dipl. Ing. Hoffmann, berechnet.

Folgende energetisch wirksame Maßnahmen wurden umgesetzt

- Herstellung einer thermischen Hülle durch Aufbringung eines 15 cm starken Wärmedämmverbundsystems (WDVS), Errichtung neues Dach Verbindungsbau,

- Die Untersicht beider Gebäude erhielt ebenfalls eine neue Dämmung.

- Alle Fenster wurden ausgetauscht durch eine Dreifachverglasung ( U-Wert 1,3)

- die oberste Geschoßdecke erhielt 15 cm Dämmung

- Beide Giebelwände erhielten aus raumklimatischen Gründen eine 2,5 cm starke Lehmputzdämmung. (Raumklima)

- Luftschleusen im Verbindungstrakt vor den Klassentüren, die eine thermische Trennung in drei Gebäudeteile ermöglichen

- Neuregulierung der Heizungsanlage durch hydraulische Verfahren, Anpassung des Pumpenmanagements

Das Architekturbüro Nauerschnig setzte die energetischen Berechnungsgrößen um:

Die Hoffassaden erhalten eine bescheidene thermische Hülle aus einem WDVS, die prominentere Straßenfassade wird mit farbigen Eternittafeln verkleidet und horizontal neu gegliedert. Dadurch wird nicht zuletzt eine ausgewogene Verteilung der Öffnungen erzielt.
Das zuvor asymmetrische Achsraster der Fassade wird von der neuen, homogenen Hülle harmonisiert. Die spielerische farbliche Betonung der Pfeiler in Oliv, Anthrazit und Beige in variablen Abständen und das feine vertikale Fugenbild mildert die Strenge des Fensterrasters.
Die neue Fassade liegt vor der Bestehenden und ragt leicht in den Straßenraum hinein. Die Aufmontage war denkbar einfach: Die Fenster wurden in einen Fensterkasten auf die best. Fassade geschraubt und später nur noch eingesetzt. Ein Großteil der bestehenden Fassadenplatten müssen mit Stahldübeln und Kernbohrungen für die neue Haut ertüchtigt werden.
Je nach Stand der Sonne treten die verschiedenen Farben der Fassade in wechselnder Intensität hervor. Auch die Brüstungsplatten folgen dem Prinzip der unregelmäßigen Plattenschnitte und erzeugen damit eine fein dosierte Lebendigkeit.

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