Erweiterung und Sanierung Turnhalle der Amadeus Mozart Grundschule Hellersdorf
Titel: Erweiterung und Sanierung Turnhalle der Amadeus Mozart Grundschule Hellersdorf
Bauherr: Bauamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin
Ort: Kastanienallee 57, 12627 Berlin
Planungs- und Bauzeit: 2016-19
Leistungen: LPH 2-8 HOAI
BGF: 896 m²
Fotos: André Baschlakow
Wie überall in der Stadt sortiert sich auch in Hellersdorf die urbane Landschaft neu. Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf hat hier inmitten von Plattenbauten, Schulgebäuden, Wohnungsneubau, Kleingewerbe und Gärten den Bildungscampus Kastanienallee ausgerufen.
Zwischen verschiedenen Bildungs- und Sozialbauten und dem Grün der Bäume stellt sich an der Kastanienallee eine gelbe Hallenwand gen Himmel, davor schiebt sich ein flacher Vorbau mit einer Haut aus gefalzten Zinkblechen.
Die Amadeus-Mozart Grundschule wurde 1986 zusammen mit einer Einfeldturnhalle als Typenbau der DDR SH 15x30 Magdeburg errichtet.
Die Dachkonstruktion besteht aus Dreigelenk-Unterspannträgern, die Dachfläche aus Betonkassetten. Außenwände sind als Betonfertigteile mit einer Wetterschale aus Waschbeton errichtet. Aus bautechnischen Gründen, wie den Anforderungen der EnEV und aus Nutzungsgründen wird die Turnhalle dem sogenannten Musterraumprogramm mit kleinen Erweiterungen angepasst.
Architektonisches Konzept:
1-Die zwei Baumassen, die Halle und der Flachbau, werden durch Ausbuchtungen fraktalisiert um sie in das kleinräumliche Umfeld einzupassen.
2-Das Foyer als zentraler Verteiler wird durch ein Oberlicht räumlich aufgewertet. Direkt unter dem Lichteinfall werden vier Mosaiktafeln als Kunst am Bau in die Putzwand flächig eingearbeitet.
3-Die skulpturalen Unterspannträger der Halle werden sichtbar saniert und in Szene gesetzt.
4-Die Gebäudehülle der Halle wird wärmetechnisch mit einer WDVS Fassade ertüchtigt. Der Funktionstrakt erhält eine stehende Zinkblechverkleidung.
5-Eine besondere Freude ist die Aufarbeitung von 4 sogenannten Hauszeichen aus einem abgebrochenen Kindergarten von 1990 und dem Einbau in die Frontwand im Foyer. Die Werke stammen vom Künstler Achim Kircher, sind aus glasierten Keramikfliesen hergestellt und stammen aus dem Schaudepot zur Wiederverwendung.